Start auf 384m Höhe am Hermannsdenkmal bei Detmold, Ziel auf 161m Höhe an der Sparrenburg in Bielefeld; dazwischen 31,1 km bergauf und bergab durch den Teutoburger Wald: das sind die Eckdaten des Hermannslaufes, der traditionell am letzten Sonntag im April stattfindet und mit über 7000 Teilnehmern einer der bekanntesten Läufe mit einer krummen Streckenlänge in Deutschland ist. Dieses Jahr mit dabei: Christoph Paetzke, Norman Ihle und Sören Böttcher vom DSC.

Schon fast seit Jahresbeginn liefen die Vorbereitungen der Drei, diese beinhaltete vor allen Dingen viele lange Läufe auch beim Schmuddelwetter der letzten Wochen. Berge wurden mangels Alternative bei vielen Runden am Utkiek simuliert, allerdings war das auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Am vergangenen Sonntag wurde es dann ernst: im Buskonvoi wurden die Läufer vom Zielort Bielefeld zum Hermannsdenkmal gebracht. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, am Ende ging es ordentlich bergauf zum Startpunkt, sogar der Bus hatte mit dem Anstieg zu kämpfen. Nach einem obligatorischen Startfoto mit Hermannsdenkmal im Hintergrund (siehe unten) wurde sich in den Startblock A der schnellen Läufer eingeordnet. Christoph, der mit einigen Ambitionen in den Wettkampf ging, reihte sich gleich vorne im Starterfeld ein, Norman und Sören starteten weiter hinten, wollten sie das Rennen doch etwas ruhiger angehen. Entsprechend dauerte es nach dem Startschuss noch über eine Minute bis beide die Startlinie überqueren konnten. In der Zeit ging bei Christoph vorne schon die Post ab und der erste Abstieg wurde erreicht. Ein Verkehrsschild wies auf 20%-iges Gefälle hin. Nach einer langgezogenen Abwärtspassage folgte ein fast ebenso langgezogener Anstieg zum Gipfel des großen Ehberg. Nachdem Norman und Sören den ersten Kilometer noch zusammen geblieben waren, lockerte Norman beim bergrunter laufen etwas die Bremsen und arbeitete sich im Feld kontinuierlich nach vorne, was auf der engen Strecke teilweise gar nicht so einfach war, da die Überholmöglichkeiten begrenzt waren. Aber insbesondere auf dem Anstieg zum Ehberg konnte er Plätze gut machen. Nach dem Aufstieg erfolgte eine erneute Abwärtspassage die zur Panzerbrücke führte. Hier waren zum ersten Mal zahlreiche Zuschauer versammelt, die die Strecke säumten und die Läufer anfeuerten. Es folgte eine etwas einfachere Passage über den örtlichen Truppenübungsplatz der britischen Truppen. Christoph, der sich weiterhin vorne im Feld aufhielt, kam nach ca. 15km als erster DSCer zum ersten richtig steilem Anstieg, der zum Tönsberg hinaufführte. Hier war es schon schwierig einen Laufschritt beizubehalten und viele Mitläufer gingen den Anstieg entsprechend hinauf. Anschließend folgte erneut eine Abwärtspassage, die unter anderem durch den Ort Oerlinghausen führte, wo der ganze Ort auf den Beinen war um den Läufern eine einmalige Atmosphäre mit Beifall und Musik zu bieten. Die Motivation wurde auch dringend benötigt, denn einige Kilometer später folgten die Lämmershagener Treppen, die mit ungleichmäßigen Stufen in Richtung des letzten großen Gipfels, dem eisernen Anton, führten. Hier wurden die Beine schon etwas schwer und es durfte die Stufen tatsächlich auch hoch gegangen werden. Im Folgenden machten sich die Distanz und die Höhenmeter immer deutlicher bemerkbar. Obwohl es die letzten 5km überwiegend abwärts ging, tat jetzt jeder auch noch so kleine Anstieg doppelt weh. So war auch Christoph unfreiwillig gezwungen ein wenig das Tempo rauszunehmen. Lag er bei den Treppen noch an etwa zwölfter Position, so musste er danach doch noch einige Konkurrenten vorbei ziehen lassen, bevor er das Ziel an der Sparrenburg nach 02:05:09 Stunden als 36. erreichte. Eine super Leistung für einen Flachlandtiroler. Zu dieser Zeit hatten Norman und Sören noch ein Stückchen zu laufen. Auch für die beiden zogen sich die letzten Kilometer mit schweren Beinen hin, beide erreichten das Ziel völlig erschöpft, angefeuert von unglaublich vielen Zuschauern, die die letzten Kilometer der Strecke säumten. Norman benötigte insgesamt 02:28:34 Stunden und blieb damit noch unter der 02:30:00 Stunden Grenze, Sören erreichte das Ziel nach 03:05: 58 Stunden. Beide waren mit ihrer Leistung und dem Rennverlauf zufrieden. Anschließend wurden die Energiedepots an den Verpflegungsstellen im Ziel wieder aufgefüllt, bevor es wieder zurück in die Heimat ging. Zurück bleibt neben einem Wahnsinnsmuskelkater für alle die Erinnerung an einen perfekt organisierten Lauf, eine schwere, aber abwechslungsreiche Strecke mit über 700 Höhenmetern abwärts und mehr als 500 Höhenmetern aufwärts und an eine super Stimmung an der Strecke, zu der sicherlich auch das schöne Wetter beitrug. Alle drei sind jetzt echte „Hermänner“, wie die Ostwestfalen sagen würden.


Alle Ergebnisse inklusive Fotos und Videos vom Zieleinlauf gibt es hier: Link

 

Vor dem Lauf am Hermannsdenkmal:

 

Im Ziel:

 

Quelle der Grafik: https://www.facebook.com/Hermannslauf-inoffiziell-316480445058623/?fref=ts