Ein Erlebnisbericht von Thea Schmidt

Bratwurstgeruch, wie immer Gegenwind bei den Sprintdisziplinen und die Qualifikation zweier Athletinnen für je zwei Deutsche Meisterschaften. Damit lässt sich die Bahneröffnung, die am ersten Mai traditionell in Garbsen stattfand, beschreiben. Auch ein fast drei Stunden langer Weitsprungwettbewerb und eine verspätete Anreise werden wohl in unseren Erinnerungen hängen bleiben.

Julian Hartung hatte mit einem gefühlten Orkan von über drei Meter Gegenwind pro Sekunde zu kämpfen. Seine erzielte Zeit von 12,24 sec. auf 100m, die ihm Platz fünf einbrachte, ist deshalb nicht wirklich bewertbar. Ähnliche Bedingungen herrschten bei seinem 200m-Lauf. Dort wurde Julian in 23,51 sec. Zweiter.

Ebenfalls auf den 100- und 200 Metern unterwegs war Constanze Hungar. Sie benötigte bei den Frauen startend für die 100-Meter-Sprintstrecke 12,93 Sekunden (Platz 6)  und musste dabei ebenfalls gegen den Wind ankämpfen. Im 200m Lauf sahen die ersten 120m sehr gut aus - am Ende ging dann nicht mehr viel, sodass 27,45 sec. (2,0m/sec. Gegenwind) in die Ergebnisliste eingetragen wurden.

Dritte DSC-100m-Läuferin war an diesem Tag Ruth Müller. Mit 13,40 Sekunden platzierte sie sich als 10. im Vorderfeld von insgesamt 30 Sprinterinnen. Ruth nahm außerdem am Hochsprung teil. Bei der Planung, wann wir zum Wettkampf aufbrechen wollten, wurde ihr Hochsprung leider übersehen - deshalb waren wir dann erst eine halbe Stunde vorher vor Ort. Ruth schaffte es aber noch pünktlich an der Anlage zu sein um wurde mit 1,45m sechste.

Bei Marie-Anna Dunkhase und Thea Schmidt standen auf der 100m Bahn zusätzlich noch zehn Hürden im Weg. Beide überquerten die ersten Hürden gut, hatten am Ende aber Probleme. Bei Thea fehlte die Puste und der Gegenwind von 2,7m/sec. machte die Sache nicht einfacher. Trotz ihrer eigentlich recht miserablen Zeit von 16,07sec. gewann sie dennoch in der Altersklasse U20. Bei Marie-Anna fehlte ebenfalls die Puste allerdings war das bei ihr anatomisch bedingt. Weil sie sich irgendwas im Burstkorb eingeklemmt hatte, war das Atmen am Ende so schmerzhaft, dass sie von der neunten zu zehnten Hürde den Dreierrhythmus nicht mehr halten konnte. Sie wurde in 16,11 sec. fünfte der Altersklasse U18.

Speerwerferin Fenja Mager und Stabhochspringerin Friedelinde Petershofen (beide U20) ließen sich von den doch etwas unangenehmen äußeren Bedingungen wenig beeinflussen. Fenja warf den 600g-Speer gleich im ersten Versuch auf 44,06m während Friedelinde im Stabhochsprung die 3,80m im dritten Versuch überquerte. Somit kamen beide Athletinnen zu diesem frühen Saisonzeitpunkt bereits nahe an ihre Bestleistungen heran. Fenja wurde mit ihrer Leistung zweite hinter Dauerrivalin Berrit Warnecke; Fredi siegte deutlich mit 50cm Vorsprung. Beide DSCerinnen qualifizierten sich zudem für die Deutschen Jugendmeisterschaften, die im Juli in Rostock stattfinden. Auch die Qualifiktaionsnorm für die Deutschen U23-Meisterschaften in Göttingen haben die Beiden erreicht - Fenja allerdings nicht mit ihrer Weite aus Garbsen sondern mit in Halle geworfenen 45,39m.

Gleichzeitig mit dem Speerwurf hatte auch der Weitsprung der Frauen, U20 und U18 begonnen. Da alle Altersklassen zusammen auf einer Anlage sprangen, wurde vermutlich ein neuer Rekord aufgestellt, was die Dauer des Wettkampfs betrifft. Obwohl bei ihr auch viele Werferinnen im Feld waren, konnte Fenja ab dem dritten Versuch den Weitsprung-Wettkampf mitverfolgen. Die Leistungen der Springerinnen waren aufgrund der langen Wartezeiten nicht besonders berauschend. Immerhin qualifizierten sich mit Ruth (U18), Marie-Anna (U18) und Thea (U20) alle DSC-Athletinnen für den Endkampf. Bei ihrem letzten Versuch gelang Thea dann endlich ein vernünftiger Sprung auf 5,69m, womit sie die beste Weite aller weiblichen Teilnehmerinnen erzielte. Ruth wurde mit 4,60m Achte; Marie-Anna sprang auf Rang vier mit 5,30m.

Als der fast dreistündige Weitsprungwettkampf vorbei war, wollten wir uns, nachdem der Geruch uns schon den ganzen Tag in der Nase gehangen hatte, eigentlich endlich jeder eine Bratwurst kaufen - leider gab es dann insgesamt nur noch zwei Stück, die Mutter Dunkhase uns sichern konnte. Highlight des Tages waren übrigens noch die Sprachversuche von "Klein Thea" (Tocher vom Trainer). Die 1,5 Jahre alte DSCerin brachte das Wort "MEGA" über die Lippen, womit sie unserer Meinung nach Sprachtechnisch auf jeden Fall schon mal in unsere Gruppe passt. Beliebt war auch das Bobbycar in Vereinsfarben - ein anderes kleines Mädchen setzte sich spontan mal darauf und testete die Fahreigenschaften des roten Autos.

Fotos zum Wettkampf werden in Kürze in der Kategorie Bilder veröffentlicht. Die Ergebnisliste befindet sich hier.