Jubelschreie, Bestleistungen und Freudentränen – Erfolgreiche Landesmeisterschaften in Celle

Am vergangenen Wochenende stellten sich neun DSCer der niedersächsischen Konkurrenz in Celle und konnten sich dabei gut behaupten. Die Meisterschaften waren nicht nur durch gute Leistungen sondern auch durch hervorragendes Wetter und viel Spaß geprägt. Schon auf der Hinfahrt sorgte die kleine Thea (Stephans Tochter) für gute Laune, als sie sich von jeglichen Trinkflaschen magisch angezogen fühlte und uns mit ihrem Gesang unterhielt.

Unsere zwei jüngsten Teilnehmerinnen Julia Eckhardt und Pauline Johannes traten das erste Mal bei Landesmeisterschaften an und liefen am Samstag 100m in der Altersklasse W14. Gerade im Stadion ankommend konnten wir, die „Oldies“,  einen Fehlstart hören – zum Glück war die Verursacherin aber nicht Julia, die in diesem ersten Lauf antrat. Sie überquerte nach 13,87 Sekunden als vierte die Ziellinie und steigerte damit ihre vorherige persönliche Bestleistung. Pauline erwischte einen etwas schnelleren Lauf und konnte mit einem dortigen fünften Platz und 13,54 Sekunden, was ebenfalls eine deutliche Steigerung ihrer Bestzeit bedeutete, sehr zufrieden sein. Nach diesem gelungenen Einstieg in die Landesmeisterschaften stellten die zwei ihre Babysitterfähigkeiten unter Beweis und schauten zusammen mit der kleinen Thea ihren älteren Teamkolleginnen (und dem Kollegen) bei ihren Wettkämpfen zu. Fenja Mager, die Landesmeisterin der U18, traf wieder einmal auf ihre Dauerkonkurrentin Berit Warnecke. Mit 41,35m und dem zweiten Platz war sie nicht ganz zufrieden, zumal die Siegerin nur etwa 50cm weiter warf. Aber man wirft halt nicht jedesmal Bestweite und die Weite ist verglichen an ihrer letztjährigen Bestleistung immer noch gut. Während Fenja damit beschäftigt war, den Speer möglichst weit weg zu schleudern, versuchten Constanze Hungar  und Pia-Sophie Ptaszynski möglichst schnell die 100m Ziellinie zu erreichen. Beide qualifizierten sich für den Zwischenlauf und Pia drang endlich in den Kreis der 12er-Zeiten-Sprinter vor. 12,93 Sekunden lautet ihre neue Bestzeit und Constanze lief mit 12,51sec. ebenfalls fast so schnell wie immer. Eineinhalb Stunden später stand der Zwischenlauf an. Das Sprintausdauertraining aus Hannover, wo zwischen den Läufen noch nicht einmal eine Stunde lag, sollte wohl in Celle nicht fortgeführt werden. Angeblich herrschte im Zwischenlauf Rückenwind – die Läuferinnen empfanden dies aber ganz anders und auch die Zeiten sprachen eher für einen orkanartigen Gegenwind als einen Luftschub von hinten. Constanze qualifizierte sich erwartungsgemäß für das Finale, in dem sie mit 12,42sec. den dritten Platz belegte. Kurz darauf kam es zu dem ersten krönenden Abschluss des Tages. Julian Hartung, seit den Landesmeisterschaften in Hannover auch als „Julien“ (englische Aussprache natürlich) bekannt, ließ sich von der bis zu drei Jahre älteren Konkurrenz wenig beeindrucken und lief ein hervorragendes 400m Rennen. Seine erzielte Zeit von 51,47sec. lag drei Hundertstel unter der Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften und wir freuen uns alle, ihn nun auch in Mönchengladbach dabei zu haben. Wie bereits angedeutet, gab es an diesem ersten Wettkampftag noch einen zweiten krönenden Abschluss. Die 4x100m Staffel der U20 in der Besetzung Constanze Hungar, Lara Diekmann, Pia-Sophie Ptaszynski und Thea Schmidt ging als Favorit an den Start und konnte dieser Rolle gerecht werden. Nach 48,95 Sekunden überquerte Thea die Ziellinie. Somit gewannen wir mit über einer Sekunde Vorsprung zum zweiten Platz und haben endlich wieder eine Zeit von unter 49 Sekunden zu Buche stehen. Durch regelmäßiges Staffeltraining im frisch sanierten Marschwegstadion in den kommenden Wochen wollen wir unsere nicht ganz optimal verlaufenen Wechsel noch verbessern, um in Mönchengladbach wieder an unsere Zeit aus dem letzten Jahr heranzukommen.

Wie wir den Abend verbrachten, sollte den Meisten aus vorherigen Erlebnisberichten eigentlich schon klar sein – trotzdem sei an dieser Stelle mal erwähnt, dass Celles Altstadt, wo sich der von uns aufgesuchte Italiener befand, sehr schön ist. Auch der Kellner verblüffte uns etwas, als er sich tatsächlich die Bestellungen von acht Personen im Kopf merkte. Später mussten wir unsere Meinung allerdings etwas revidieren, als Margitta statt Lachs Hähnchen in ihren Nudeln vorfand.

Der zweite Tag begann mit einem Geburtstagskuchen- und Frühstück für Margitta und einem frühen Aufstehen für Friedelinde Petershofen, die von Oldenburg aus zu ihrem Stabhochsprungwettkampf fuhr (Callroom 9.15 Uhr – wie früh sie da aufstehen musste kann man ja ausrechnen). Fredis Stabhochsprungwettkampf war für uns lange Zeit nicht spannend, da sie bei den niedrigen Höhen noch nicht ins Wettkampfgeschehen eingriff. Somit widmeten wir uns Paulines Weitsprung. Sie war natürlich recht aufgeregt, sprang aber schon im ersten Versuch 4,92m. Damit wurde sie am Ende Siebte und konnte nun neben der Startnummer mit aufgedrucktem Namen (die gibt’s nur in Celle, mussten wir feststellen =) ) auch noch eine Urkunde von ihrem Landesmeisterschaftsdebut mit nachhause nehmen.

Nach beenden des Weitsprunges wurde es auch im Stabhochsprung spannender. Fredi meisterte alle Höhen im ersten oder zweiten Versuch, aber dass sie auch noch über die 3,60m springen würde, hatten wir nicht erwartet. Schon 3,50m bedeuteten eine neue Bestleistung und im ersten Versuch über 3,60m warf nur der Stab die Latte herunter. Im zweiten Versuch aber blieb die Latte liegen. Die in der Überschrift erwähnten Jubelschreie konnten wir somit wieder einmal verlauten lassen und Fredi konnte sich strahlend über den Landesmeistertitel und eine neue Bestleistung freuen. Mit dieser Höhe steht sie nun auch in der aktuellen deutschen U18-Bestenliste und wir sind gespannt auf ihr Abschneiden bei den Deutschen Jugendmeisterschaften.

Nicht nur die Springer, sondern auch die Sprinterinnen waren am Sonntag wieder aktiv. Lara und Constanze erreichten beide das 200m Finale, während Pia aufgrund eines leichten Ziehens im hinteren Oberschenkel auf den Lauf verzichten musste. Im Endlauf konnte Constanze überraschend den vierten Platz mit neuer persönlicher Bestleistung (26,09 sec.) ergattern und das, obwohl sie sonst meistens auf den Endlauf verzichtet hat (Tja Constanze, jetzt zählt das Argument, dass du dann zu kaputt bist, nicht mehr). Als alle anderen schon fertig waren, hatte Thea noch nicht einmal angefangen. Um 15.40 Uhr begann dann aber endlich ihr Weitsprung. Nach 5,62m im ersten Versuch kam sie in den folgenden Sprüngen nicht mehr ans Brett heran. Nachdem sie dann aber doch irgendwann mal auf die Idee gebracht wurde, zwischendurch eine Steigerung zu machen, gelang ihr ein Sprung, bei dem sie das Brett genau traf. Als die Weite von 5,82m gemessen wurde, war die Freude riesig (die erwähnten Freudentränen flossen). Nicht nur bei ihr und ihren Vereinskameraden und Trainern, sondern auch bei vielen Zuschauern, die sich mit ihr über die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften freuten (Norm lag bei 5,80m). Sie wurde mit vier Zentimetern Rückstand auf die erste (Sophia Machill, LG Nordheide) und zwei Zentimetern Vorsprung zur dritten am Ende zweite. Somit gab es im Weisprung eine starke Spitze, allerdings fielen die Ergebnisse der anderen Athleten nicht ganz so gut aus und Pauline wäre in dieser Altersklasse kurioser Weise auf genau dem gleichen Platz gelandet wie bei sich.

Zusammenfassend waren diese Landesmeisterschaften bisher wohl der erfolgreichste und schönste Wettkampf dieser Saison. Wir haben zwei Landesmeisterschaftstitel, viele weitere Podestplätze, acht neue Bestleistungen und außerdem zwei Qualifikationen für Mönchengladbach erzielt. Zu den Jugendmeisterschaften fährt der DSC somit nach bisherigen Meldungen bei ladv als zweitgrößte Truppe Niedersachsens, der Fenja (Speerwurf), Pia (Staffel), Anne (1500m Hindernis), Julian (400m), Constanze (100m & Staffel), Lara (Staffel), Fredi (Stabhochsprung) und Thea (Weitsprung und Staffel) und Marie-Anna (Staffel) angehören.