Schon länger gab es Pläne des Deutschen Leichtathletik Verbands für die Langstaffeln eine eigene Deutsche Meisterschaft auszurichten. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen ließ die Einführung einer eigenen Deutschen Meisterschaft zuletzt noch zwei Jahre auf sich warten. Dieses Jahr war es soweit, in Mainz stieg die Premiere der Langstaffel-DM und der DSC war über die Startgemeinschaft mit Melle und Friedrichsfehn gleich zweimal über 3*1000m vertreten. Sowohl die U20 Jungs, als auch die U23 hatten die entsprechenden Qualifikationsnormen erfüllt.

Am Samstagvormittag sollte es für Jan de Vries (U23), Jan Bollhorst (U23), Finn Hannawald (U23), Mathis Eckert (U20) und Gabriel Monien (U20) auf nach Mainz losgehen, doch um 06:30 Uhr die schlechte Nachricht: Finn hatte einen positiven Corona-Test. Da die U23 nur mit den drei DSCern gemeldet war, drohte die Staffel zu platzen. Trotzdem machten sich alle gesunden Athleten auf dem Weg. Optionen wurden während der Fahrt und im Stau stehend durchgespielt: Da die U20-Staffel zusammen mit Paul Langkopf und Michel Heinrich vom SC Melle 03 mit vier Athleten besetzt war, vielleicht gibt es ja eine Restchance, dass ein Läufer noch in die U23 umgemeldet werden kann, aber ob das bei einer Deutschen Meisterschaft klappt? Für Samstagabend hatte der Veranstalter der DM noch ein stark besetztes Sportfest ausgeschrieben, dass Puma Nitro Meeting, u.a. mit U20 EM & WM-Quali Läufen, allerdings waren laut Ausschreibung keine Nachmeldungen zugelassen. Ob man da noch reinkommt? Einige Telefonate und E-Mails später waren Jan und Jan bei dem Meeting trotzdem untergebracht (Besten Dank an den Veranstalter!) und konnten sich auf mindestens einen Start in Mainz freuen. Etliche Staus später und nach sechs Stunden Autofahrt ging es fast direkt zum Stadion. Dort tummelten sich bereits, neben einigen bekannten Athleten, auch zahlreiche Landes- und Bundestrainer. Schnell noch selber den Namen auf die Startnummer geschrieben, dann startete Jan B. schon im zweitschnellsten Zeitlauf über 800m und zeigte sich in verbesserter Form im Vergleich zum Lauf in Hannover vor zwei Wochen. In einem taktisch guten Rennen konnte er das Verfolgerfeld anführen und im Sprint zeigen, dass noch Kraft da ist. Bei 02:02,14 Minuten blieb die Uhr stehen. Jan dV., der erst eine Woche zuvor einen deutlichen Leistungssprung über 800m hingelegt hatte, wurde sogar im schnellsten Zeitlauf gesetzt. Auch er hielt sich taktisch klug erstmal am Ende des starken Feldes (die schnellste Meldezeit lag bei 01:50 Minuten). Nachdem es erst so aussah, als würde eine Lücke entstehen, konnte diese nach 500m langsam wieder geschlossen werden. Auf der Zielgeraden war das Feld wieder zusammen und Jan war im Endspurt dran und lief als Fünfter ein, direkt hinter Alexander Kessler, dem Bruder vom Deutschen Vize-Meister Christoph Kessler. Mit 01:56,34 Minuten bestätigte er seine Leistungssteigerung mit der zweitschnellsten Zeit seiner Karriere und mit einer langen Autofahrt in den Beinen. Anschließend wurden noch die 3000m EM-/WM-Normläufe angefeuert und nach einem gemeinsamen Abendessen mit den Athleten und Athletinnen vom SC Melle und der LG Osnabrück ging es anschließend ins Hotel.

Am nächsten Vormittag ging es dann zum eigentlichen Ziel der Reise: den Deutschen Langstaffelmeisterschaften. Gleich zu Beginn die überraschend positive Nachricht: Einen Läufer aus der U20 in die U23 zu ziehen wurde möglich gemacht (Danke an den DLV!) und die U23-Staffel konnte mit Ersatzläufer Mathis an den Start gehen. Die U23 war dann auch die erste Staffel mit DSC-Beteiligung in der Aufstellung Jan dV., Jan B. und Mathis an der Startlinie. Hier gab es nur einen Zeitlauf, es ging also direkt um den Titel. Trotz des Wettkampfs vom Vorabend in den Beinen, zeigte Jan, dass er auch wieder in einem starken Feld mitrennen kann und übergab an Position drei an Jan B. der sich behaupten konnte und nur eine Position im Feld abgeben musste, um an einem immer noch aussichtsreichen vierten Platz an Mathis zu übergeben. Mathis hatte jetzt die Aufgabe den Staffelstab über die Ziellinie zu bringen. In einem richtig guten Lauf versuchte er sich lange gegen die nominell deutlich stärker eingeschätzten Konkurrenten zu behaupten und gab alles. Am Ende war die Konkurrenz stärker und Mathis brachte als Siebter den Stab über die Ziellinie. Damit gehört die U23-Staffel zu den Top Ten-Staffeln in Deutschland.

Zwei Läufe und 19 Staffeln waren bei der U20 gemeldet. Die Startgemeinschaft FRIED-OL-MEL war auf Platz 17 gesetzt. In der Aufstellung Paul Langkopf, Michel Heinrich und Gabriel galt es ein paar Plätze gut zu machen. Im langsameren Zeitlauf hielt sich Paul im vorderen Feld auf. Auch als es zum Ende der ersten 1000m schnell wurde konnte er dranbleiben und an Position drei Michel übergeben, der erst etwas verhalten anging, dann aber bei etwa 500m nochmal den Turbo zündete und sich im immer noch recht eng zusammenliegenden Feld wieder ein paar Positionen nach vorne schieben konnte. So konnte er schlussendlich an Position drei liegend an Gabriel übergeben. Der setzte sofort an, sich an die Spitze des Feldes zu setzen, musste sich dann aber hinter zwei starken Konkurrenten einreihen. Diese Position konnte er halten und musste auf der Zielgerade aber noch einmal in Eins zu Eins gegen einen weiteren Konkurrenten, konnte sich aber behaupten und ging an Position 3 des Zeitlaufs über die Ziellinie. Mit der starken Zeit von 08:06,27 Minuten (mit der Zeit von 08:20,30 Minuten hatte sich die Staffel qualifiziert) konnten sogar noch Staffeln aus dem nominell schnelleren Zeitlauf hinter sich gelassen werden und es sprang ein toller zwölfter Platz heraus, nur drei Hunderstel hinter Platz 11. Damit war die Staffel mehr als zufrieden und so konnte mit dem Abfallen der Anspannung noch die weiteren Staffeln der weiblichen und Mixed-Wertungen angefeuert werden, bevor es auf die lange Fahrt zurück nach Oldenburg ging. An dieser Stelle beste Genesungswünsche an Finn, der traurig ein sportlich ereignisreiches Wochenende verpasste, immerhin haben seine beiden Trikots bei der DM teilgenommen, auch wenn er keines selber über die Bahn tragen konnte.

Gleichzeitig zu den älteren Jungs war der Laufnachwuchs beim Urwaldlauf in Zetel aktiv, hier der Bericht von Andrea: Trotz 10 Grad und Nieselregen sind Finn, Lasse F. und Lasse vH. heute beim Zeteler Urwaldlauf sehr motiviert den Meilenschülerlauf gelaufen. Alle drei haben das super gemacht. Lasse F (6:19), Finn (6:37), Lasse vH (7:13). Das Naturfreibad ist wirklich echt schön. Das Wetter passte leider nur nicht recht dazu. Die Bratwurst schmeckte trotzdem.

 

Alle Ergebnisse vom Puma Nitro Meeting gibt es hier: Link

Alle Ergebnisse von der Langstaffel-DM gibt es hier: Link

Alle Ergebnisse vom Urwaldlauf in Zetel gibt es hier: Link

20220530 LangstaffelDM

20220529 UrwaldlaufZetel