Nachdem im letzten Jahr die Landeshallenmeisterschaften Corona-bedingt abgesagt wurden, können diese in diesem Jahr dank einer Sondergenehmigung stattfinden. Mit einem strengen Hygiene- und Zugangskonzept ging es an diesem Wochenende für die Jugend U16 & U20 los. Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen waren alle froh, dass überhaupt eine Veranstaltung stattfinden konnte. Der DSC war die einzige Oldenburger Delegation vor Ort und stellte vier Aktive in der U20.

Die Vorbereitungen liefen nicht bei jedem optimal, so musste sich Fenja Malek noch am Morgen des ersten Wettkampftages aus der Quarantäne, die für ihre ganze Schule angeordnet worden war, freitesten. Davon unbeeindruckt legte sie gleich ein gutes Rennen im ersten Vorlauf über 60m hin. Auf dieser für sie sehr kurzen Strecke bedeutete das gleich eine Bestzeit und den vierten Platz im Vorlauf. Zum Weiterkommen reichte es knapp nicht. Am Sonntag, dem zweiten Wettkampftag, ging Fenja dann noch über 200m an den Start, schon eher ihre Streckenlänge. Auch hier reichte es für eine neue persönliche Bestzeit. Mit 26,81 Sekunden war die knapp schneller als ihre bisherige Bestzeit, die sie letztes Jahr im Freien erzielt hatte. Und das alles nach einer Woche Quarantäne…

Sein Debüt in der Halle gab Tristan Darsow. Auch er war über die schnellen 60m am Start und schlug sich ordentlich. Wie auch Fenja war er im ersten Vorlauf eingeteilt. Nach schnellen 7,54 Sekunden blieb die Uhr für ihn schon wieder stehen. Tristan ist übrigens wie Fenja Jahrgang 2004. Beide haben also im nächsten Jahr die Chance ihre Leistungen im Rahmen der U20-Meisterschaften zu verbessern. Hierfür hat Tristan jetzt schon mal eine gute Grundlage gelegt, mit der auch sein Trainer Stephan Böckmann zufrieden war.

Schon etwas erfahrener in Sachen Hallenwettkämpfen ist Gabriel Monien (Jahrgang 2003). Ursprünglich von der Langstrecke kommend mausert er sich langsam zu einem echten Mittelstreckler. Mit einer 1500m-Zeit von 04:12,27 Minuten aus dem letzten Jahr gemeldet, ließen die Trainingseindrücke auf Potenzial nach oben schließen. In seinem Lauf, dem letzten Lauf des Tages am Samstag, war mit Tim Kalies auch der Deutsche Meister U18 über 1500m aus dem vergangenen Jahr gemeldet, der inzwischen ebenfalls in der U20 startet. Der bekam auch noch einen Tempomacher an die Seite gestellt, sodass für Gabriel die Renntaktik war, zu schauen, was hinter Tim so möglich war. Von Rennbeginn an schloss er sich mit dem Hildesheimer Jobst Rathgen zusammen, der sogar noch eine bessere Meldezeit stehen hatte als Gabriel. Nach etwa 3 Runden auf der 200m-Bahn deutete Jobst an, dass Gabriel nach vorne gehen soll, was dieser auch tat und konstante Rundenzeiten auf die Bahn brannte. 150m vor dem Ziel setzte Jobst eine Attacke, doch Gabriel konnte nochmal kontern und im Endspurt den zweiten Platz sichern (der Tempomacher war zwischendurch ausgestiegen). Die tolle Zeit von 04:06,56 Minuten war das Ergebnis, nur 5 Sekunden hinter Tim Kalies. Diese Zeit gilt auch als Qualifikation für die Hallen-DM Mitte Februar in Sindelfingen, allerdings können dort Corona-bedingt nur 24 Athleten über 1500m starten, sodass Gabriel noch bis zum Meldeschluss abwarten muss, ob es eine Reise in den Süden geben wird oder nicht.

Ebenfalls keine ideale Vorbereitung hatte Hochspringer Jonas Buchberger (Jahrgang 2004). Ihm fuhr eine Woche vor dem Start im Sportunterricht ein Mattenwagen schmerzhaft über den Fuß, sodass er einige Tage nicht trainieren konnte. Der Härtetest am Samstag wurde aber bestanden und so machte er sich mit Trainer Lars Helbig am Sonntag auf nach Hannover. Und das sollte sich lohnen, denn auch für ihn sprang am Ende im wahrsten Sinne des Wortes eine neue persönliche Bestleistung heraus. Bei der Eingangshöhe ohne Fehler, musste er über 1,78m und 1,81m jeweils einen zweiten Sprung absolvieren. Die nächste Sprunghöhe 1,84m waren dann schon die Höhe für die Bestleistung, die bisher bei 1,83m lag. Auch hier riss er wieder den ersten Sprung, aber wieder saß der zweite Sprung. Erst die nächste Höhe von 1,87m war dann zu hoch und wurde dreimal gerissen. In der Endabrechnung reichte das dann für den dritten Platz. Der Zweitplatzierte hatte zwar die gleiche Endhöhe, aber weniger Fehlversuche.

Somit war diese Hallen-Landesmeisterschaft trotz einiger Besonderheiten wegen Corona und teilweise Pech in der Vorbereitung durchaus gelungen. Alle holten Bestleistungen bzw. gaben ihr Debüt und eine Hallen-DM-Quali war auch dabei. Für die musikalische Untermalung oder besser: für die Stimmung, sorgte in Hannover an beiden Tagen übrigens Jan de Vries, der den Part des DJ’s übernahm. Inzwischen aus der U20 rausgewachsen ist er dann in zwei Wochen selbst am Start, wenn es mit der Hallen-LM der U18 und der Hauptklassen weitergeht.

Alle Ergebnisse aus Hannover gibt es hier: Link

Jobst Rathgen (Hildesheim) und Gabriel freuen sich über einen tollen gemeinsamen Lauf und die DM-Quali:

Jonas beim Hochsprung (Foto von Torben Flatemersch (torbenfla.de)):