Bei endlich mal besten Bedingungen machte sich ein kleines Mittelstreckenteam am Pfingstsonntag auf nach Zeven, um beim traditionell gut besetzten Pfingstsportfest in Zeven an den Start zu gehen. Mit dieser Idee waren sie nicht ganz alleine, immerhin etwa 130 Läufer und Läuferinnen hatten für die 2 Stadionrunden ihre Meldungen abgegeben. So war für Tomke Köhler, Jan de Vries, Jan Bollhorst und Nina Walter bereits die Laufeinteilung der erste spannende Teil des Tages. Am Ende wurden insgesamt 15 Zeitläufe gesetzt, in Altersklassen und Geschlechtern gemischt, sodass jeder sicher sein konnte, dass er mit etwa gleich starken Läufern in einem Lauf rennen würde.

Als erster DSCer musste Jan de Vries im vierten Lauf ran. Während der erste Freiluftstart der Saison bei der Bezirksmeisterschaft im Marschwegstadion noch vom Winde verweht war, galt es in Zeven jetzt die wirkliche Position in dieser Saison zu bestimmen. Angeführt wurde das Feld in der ersten schnellen Runde von Aaron Hadaschik, übrigens der Sohn von Trainer Norman Ihles ersten eigenen Trainer Andreas Hadaschik. Jan konnte sich in der Führungsgruppe halten, wurde aber konstant etwas nach außen gedrängt und musste ein paar Meter mehr machen. Trotzdem flog das Feld nach bereits ungefähr 56 Sekunden das erste Mal über die Ziellinie. Jetzt galt es das Tempo hoch zu halten. Sollte tatsächlich eine Zeit unter 2 Minuten möglich sein? Jan versuchte Druck zu machen, kam jedoch nicht an den drei vor ihm liegenden Läufern vorbei und musste Überholansätze abbrechen. Auf den letzten 100 Metern wurde noch einmal ordentlich gespurtet, während die Uhr unermüdlich Sekunden hinzu addierte. Nach vorne konnte Jan sich nicht mehr schieben, für den ersten blieb die Zeit am Ende bei 01:58,92 Minuten stehen. Jan war aber nicht weit dahinter. Es begann die bange Zeit des Wartens auf die Auswertung. Schließlich wurde es Gewissheit: die 2 Minuten Schallmauer war durchbrochen. 01:59,63 Minuten stand in der Ergebnisliste. Eine tolle neue Bestzeit für Jan (vorher: 02:03,05 Minuten). Einziger Wehrmutstropen: die Quali für die Deutschen Meisterschaften steht bei 01:59,00 Minuten und wurde damit haarscharf verpasst.

Der andere Jan hatte andere Voraussetzungen: eigentlich 1500 Meter-Läufer, sind für ihn die 800m eher eine Nebenstrecke. Seine Bestzeit von 02:05 Minuten ist schon etwas älter und die Meldezeit, noch aus dem Vorjahr, lag sogar „nur“ bei 02:09 Minuten. So wurde er in den 7. Lauf eingeteilt. Sein Ziel war es in den Bereich seiner eigentlichen Bestzeit zu laufen. Die Trainingseindrücke ließen vermuten, dass das durchaus möglich wäre. Allerdings musste er dafür den Lauf von Vorne angehen und tat dies auch. Alleine vorne weg legte er in 58 Sekunden eine starke erste Runde hin. Während sein Vater noch auf den Einbruch wartete, blieb Jan stark und behielt den Kopf oben. Zwischen 500 und 600m wurde es kurz schwer, bevor die letzte 200m noch einmal durchgezogen wurde. Am Ende standen 02:02,19 Minuten auf der Uhr. Ebenfalls eine tolle neue Bestzeit, die die Belohnung für ein couragiertes Rennen waren.

Tomke hatte bei den Bezirksmeisterschaften in Oldenburg ihr Debüt über die 800m gegeben und sich gleich die Qualis für die U20 und die Frauen-LM abgeholt. Im 12. Zeitlauf hielt sie sich wieder klug an zweiter Position und ließ die führende Läuferin das Tempo machen. Und das war nicht langsam. Bis in etwa 600m Immer knapp unter Vorgabe von Trainer Norman bleibend, setzte sie am Ende wie schon bei den Bezirksmeisterschaften zum Sprint an und überholte die führende Läuferin. Auf den letzten 100m wurde sie zwar noch eng verfolgt, konnte ihre Spitzenposition aber bis ins Ziel halten. Mit 02:26,95 Minuten verbesserte sie die schon starke Zeit vom Debüt nochmal um knapp 3 Sekunden und war hinterher sehr zufrieden und die Nervosität von vor dem Lauf war schlagartig vergessen.

Nervös war auch Nina Walter. Schließlich war es tatsächlich ihr erstes Rennen über 800m. In der Mehrkampfgruppe von Stephan Böckmann trainierend, war sie sonst bisher über kürzere Strecken unterwegs. Im 15. Lauf war dann die größte Sorge, dass sie zu schnell angehen würde. Und so kam es dann auch ein wenig. Die erste Runde war mit 75 Sekunden zu schnell, was sich dann in der zweiten Runde etwas rächte und insbesondere die letzten 200m richtig schwer werden ließen. Die Uhr blieb bei 02:49,69 Minuten stehen. Das von der Zeit ausgehend mit etwas mehr Erfahrung in Zukunft neue Bestzeiten gesammelt werden können, konnte Nina dann kurz nach dem Lauf auch schon wieder lächelnd kund tun.

Bereits am Samstag war als einzige DSC-Mehrkämpferin Lara Böcker am Start. Obwohl die Bedingungen aufgrund von starken Wind am Samstag nicht ideal waren, lieferte sie einen klasse Wettkampf ab. Im Hochsprung hatte sie 2 Fehlversuche über 1,57 Meter, bevor sie die Höhe überwand. Die nächste Höhe, die aufgelegt wurde war dann 1,60 Meter und damit 2 Zentimeter höher als ihre bisherige Bestleistung. Und im zweiten Versuch sollte es dann tatsächlich klappen: die Latte blieb liegen. Damit sicherte sie sich nicht nur die PB, sondern auch den Sieg in der Altersklasse U18.

Alle Ergebnisse aus Zeven gibt es hier: Link

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